Zum einen möchte ich mit diesem Blog Stigma und Vorurteile gegenüber meiner Krankheit abbauen zum anderen schreibe ich um anderen zu helfen,die vielleicht noch am Anfang solch einer Krankheit stehen,informationen darüber zu bekommen.Aber auch um mit Brainstorming,neue Erkentnisse für mich zu gewinnen,oder vieleicht durch Feedback von anderen Betroffenen neues zu erfahren,freue mich über jeden konstruktiven Kommentar.

Samstag, 18. Dezember 2010

Neurodegeneration (http://www.pinel-online.de/index.php?id=573)

Verlust von grauer Substanz-Ursache Neuroleptika

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Schifoan



Bis Sonntag geh ich mal Schifoan :-)

Montag, 6. Dezember 2010

Parenchymverlust

Woher kommt der linksseitig betonte Parenchymverlust?
Folgende Befunde lassen sich regelmässig bei schizophren Erkrankten erheben:

Neuroanatomische Befunde:
■Erweiterung der Seitenventrikel und des 3. Ventrikels ( assoziert mit schlechter prämorbider Anpassungsleistung an Anforderungen des sozialen Umfeldes, ferner mit kognitiven Störungen)
■Erweiterung der externen Liquorräume
■Linksseitig betonter Parenchymverlust, pathologische Zellanordnungen oder verminderte Nervenzellzahlen
•im Frontal- bzw. Stirnlappen (wichtig für kognitive Prozesse)
•im Temporal- bzw. Schläfenlappen inkl. in den zentralen limbischen Strukturen und im Gyrus cinguli (wichtig für den Antrieb und die Affektivität, bei Störung resultiert eine "Negativsymptomatik")
•am Thalamus (wichtig zur Informationsverarbeitung und zur Koordinierung von Bewegungsabläufen)
•in den Basalganglien resp. im Nucleus caudatus, angeblich abhängig von Neuroleptikabehandlung (wichtige Bedeutung bei der Bewertung von Eindrücken)

Sonntag, 5. Dezember 2010

Unterforderung

Besonders ist zu beachten, dass Über- und Unterforderungen für Schizophrene ein grosses Problem darstellen.

Dichteminderung

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/9844/1/Holzinger_Silvia.pdf

Graue Substanz

Eine VBM-Longitudinalstudie, die chronisch kranke schizophrene Patienten
nach einem Fünf-Jahres-Intervall erneut untersuchte, stellte eine
fortschreitende Verminderung der Dichte Grauer Substanz im linken Gyrus
23
frontalis superior, linken STG, rechten Nucleus caudatus und rechten Thalamus
bei den Patienten fest (van Haren et al. 2007).

_Dichteminderung Grauer Substanz

Die ersterkrankten
Patienten zeigten Dichteminderungen Grauer Substanz in bilateralen
perisylvischen Regionen sowie in Operculum und Insula, bilaterale
Veränderungen in medialen und lateralen frontalen Regionen, in Strukturen des
linken inferioren Temporallappens und des linksseitigen limbischen Systems (im
ACC bilateral) sowie in beiden Thalami.
In der Gruppe der rezidivierend Erkrankten bestätigte sich dieses Muster, diese
Veränderungen werden daher als stabil angenommen. Die rezidivierend
erkrankten Patienten zeigten jedoch stärkere und ausgedehntere
Dichteminderungen: Hippocampus und Amygdala waren nun beidseitig
verändert, weitere wichtige präfrontale Gebiete waren betroffen, die
thalamischen Veränderungen waren ausgeprägter. Auch der Gyrus
parahippocampalis und die Basalganglien (Nucleus caudatus und Putamen)
zeigten nun Dichteminderungen.

Samstag, 4. Dezember 2010

Das Geheimniss des Gehirnchips

Ein Selbsthilferatgeber für Menschen,dia an Psychose leiden.

Ein sehr interessantes Buch zum Thema teilweise in Comichafter Form geschrieben und bebildert aber das wichtigste ist zusammengefasst und verständlich erzählt."Ein unverzichtbarer und verständnisvoller sicherer Hafen für Menschen,die an Psychose leiden und ihre Bezugspersonen,der wegweisend sein kann und ihnen Energie gibt,um mit der Komplexität und Allgegenwertigkeit der Krankheit umzugehen"

Bücher Bücher :-)

Nukleus caudatus Vulnerabilität

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2010/10908/pdf/Kaufmann.pdf

Basalganglien-Dopamin

Die von den Nervenzellen der Substantia nigra (Pars compacta) ausgehende dopaminerge Projektion zum Striatum stellt heute deswegen einen besonders stark erforschten Modulationsweg innerhalb der Basalganglien dar, weil man erkannt hat, dass seine Störung infolge einer vorzeitigen Degeneration („Alterung“) zu den Symptomen der Parkinsonschen Krankheit führt.
Die Basalganglien sind eine Sammlung von Nuclei, die sich beiderseits des Thalamus befinden, außerhalb und oberhalb des limbischen Systems, jedoch unterhalb des Gyrus cinguli und innerhalb der Temporallappen. Obwohl hier, wie im übrigen Gehirn, Glutamat der häufigste Neurotransmitter ist, spielt der inhibitorische Neurotransmitter GABA die wichtigste Rolle in den Basalganglien.

Die größte Gruppe dieser Nuclei wird als Corpus striatum (“gestreifter Körper”) bezeichnet, bestehend aus Nucleus caudatus (“Schweif”), Putamen (“Muschel”), Globus pallidus (“blasser Globus”) und Nucelus accumbens (“lehnend”). All diese Strukturen sind gedoppelt, ein Satz zu jeder Seite des zentralen Septum.

Der Nucleus caudatus liegt gleich hinter dem Frontallappen und windet sich zurück in Richtung Okzipitallappen. Er verschickt Botschaften an den Frontallappen (insbesondere an den orbitalen Cortex, gleich oberhalb der Augen) und scheint dafür zuständig zu sein uns darüber zu informieren, dass etwas nicht stimmt und wir etwas dagegen tun sollten: Wasch deine Hände! Schließ deine Tür ab! Wie diese Beispiele andeuten, ist ein überaktiver Nucleus caudatus wahrscheinlich an obsessiv-zwanghaften Störungen [engl.: obsessive compulsive disorder (OCD)] beteiligt. Andererseits kann ein zu wenig aktiver Nucleus caudatus an verschiedenen Störungen beteiligt sein, etwa an der Hyperaktivitätsstörung [engl.: ADD für Attention Deficit Disorder], Depression, Aspekten der Schizophrenie und schlichter Lethargie. Er ist auch am PAP Syndrom beteiligt, einem dramatischen Verlust der Motivation, wie erst neuerlich entdeckt wurde (vgl. unten).

Freitag, 3. Dezember 2010

Gefunden im Netz "Blog Manon Gracia"

Durch zwei Leser wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass meine Annahme, es könnte Hochbegabte geben, die davon nichts wüssten oder es nicht mitbekommen hätten, nicht stimmen würde. Nun, dem kann ich entgegnen, dass genau das der Fall bei mir war. Aber gut, ich bin nur eine. Allerdings kenne ich viele Hochbegabte, die durch Zufall (durch ein Psychologiestudium, wo ein IQ-Test als Übung durchgeführt wird; oder an einem TV IQ-Test erstaunlich erfolgreich teilnahmen; usw.) und so von ihrer Hochbegabung erfuhren. Niemals im Leben hätten diese Menschen freiwillig einen Test gemacht, weil sie glaubten, sie wären hochbegabt. Dass dieser Umstand befremdlich wirkt und es für die Beteiligten ja auch ist, ist ja der Grund, warum ich mein Buch über die Hochbegabung schrieb.

Es geht doch darum, was mit einem Menschen passiert, der als Erwachsener erfährt er wäre hochbegabt und hatte vorher keine Ahnung, dass er es sei.

Was passiert mit einem Menschen, der dachte, er wäre normal und jetzt erfährt, er ist es nicht?
Wie fühlt er sich, wenn er zwar bemerkte, dass er anders war, aber die Schuld bei sich suchte und nun erfährt, die Andersartigkeit kommt von der Hochbegabung? Er könne gar nichts ändern, sondern es ist eine Gabe.
Wie geht man damit um, wenn man Jahrzehntelang versuchte sich anzupassen und nicht verstand, warum man trotzdem immer Außenseiter war?
Was passiert mit dem Menschen, der feststellt, dass er einem Ideal nachlief, das nicht auf ihn passte?
Was passiert mit diesen Menschen, die sich immer anders fühlten und nie wussten warum?
Wie fühlen sich Menschen, die nun erfahren, dass sie hochbegabt sind, aber sich nun Vorwürfe machen, weil sie nichts geschafft haben im Leben?
Wie fühlt sich ein Mensch, der nun hochbegabt ist, aber noch nicht mal die Schule schaffte?
Wie fühlt sich ein Mensch, der hochbegabt ist, aber es nicht schafft mit anderen Menschen zu arbeiten?
Natürlich gibt es Hochbegabte, die unabhängig davon, ob sie es früh wussten oder nicht, glücklich sind. Es gibt Hochbegabte, die haben viel erreicht im Leben, sind erfolgreich, haben Geld und viele Statussymbole. Es gibt auch Hochbegabte, die sind glücklich und sind nicht so erfolgreich. Aber der Unterschied ist, dass diese beiden Typen von Hochbegabten mit ihrer Hochbegabung leben. Sie haben gelernt sich zu arrangieren und leben mit der Hochbegabung. Diese Möglichkeit hatten die Hochbegabten aber nicht, die nichts davon wussten. Es gibt aber auch zwei Gruppen von Hochbegabten, die nicht wissen, dass sie hochbegabt sind. Die, die im Leben trotzdem ihren Platz gefunden haben und ein Umfeld hatten, das sie so akzeptierte, wie sie sind. Und eben die, die nicht so akzeptiert wurden und nun versuchen viele Fragen zu beantworten.

Merkwürdig finde ich, dass von Hochbegabten es kategorisch abgelehnt wird, dass es auch Hochbegabte geben könnte, die nichts von ihrer Hochbegabung wissen. Damit verdrängen sie eine Tatsache und schließen die Augen vor vielleicht hilfesuchenden Hochbegabten. Ich freue mich für alle Hochbegabte, die glücklich und zufrieden leben. Egal, ob sie nun ihre Gabe einsetzen oder nicht. Es geht doch darum mit sich im Reinen zu sein. Aber darf man deshalb die Augen vor anderen Situationen verschließen? Warum helfen diese Hochbegabte nicht denen, die noch ihren Platz suchen? Die ihren Platz bis dato vielleicht noch nie hatten und immer auf der Suche waren? Die jetzt, durch das Ergebnis Hochbegabung endlich mal einen Wegweiser haben, dem sie folgen können? Diesen Hochbegabten kann auf ihrem Weg geholfen werden, in dem die Erfahrungen, die andere Hochbegabte mit ihrer Begabung machten, weiter geben. Aber sich hinzustellen und so zu tun, als gäbe es diese Menschen nicht, nur weil man selber in der glücklichen Situation ist, dieses zu wissen, ist sicherlich der falsche Weg.

Denn Hochbegabte, die erst spät von ihrer Begabung erfahren und vorher keinen Schimmer davon hatten, lebten in einer Gesellschaft, die mit ihnen nichts anfangen konnten. Wie fühlen sich jetzt diese Hochbegabten, wenn sie sogar von Hochbegabten weggeschoben werden mit den Worten, das kann nicht sein?

Mein Buch habe ich geschrieben, damit auch ein Verständnis füreinander wachsen kann. Denn gerade die Normierung, das Gleichmachen, ist in Deutschland weit verbreitet. Wie viel schöner wäre es, wenn die Menschen sich mehr respektieren und die Andersartigkeit nicht verteufeln, sondern akzeptieren? So aber werden Menschen, die vielleicht immer noch auf der Suche sind, sogar von Ihresgleichen abgelehnt.


Geschrieben in Hochbegabung

Immer wenn ich rhyme

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Dauerdepolarisiert

wenn die Nervenzelle dauerdepolarisiert wird, ist sie doch damit nicht mehr erregbar und leitet damit auch keine APs mehr weiter, ist also ausgeschaltet. Ursache dürften die spannungsabhängigen Na-Kanäle sein, die nach erfolgter Depolarisation nicht mehr aktivierbar werden, weil die Repolarisation ausbleibt.

Schlaf und Dopamin

Untersuchungen zeigen, warum sich Menschen trotz einer schlaflosen Nacht oft gar nicht müde fühlen: Das Gehirn produziert das körpereigene Aufputschmittel Dopamin, das sie fit macht.
Wer sich die ganze Nacht um die Ohren schlägt, gar nicht in die Federn kommt, der fühlt sich oft am nächsten Morgen trotzdem erstaunlich fit. Statt der zu erwartenden Schläfrigkeit, herrscht oft erstaunliche Wachheit. Eine Studie zeigt, dass der Körper, wenn er zu wenig Schlaf bekommen hat, das Hormon Dopamin produziert, eine Art körpereigenes Aufputschmittel. Der Effekt tritt schon nach einer durchwachten Nacht auf.

Schlaflos für die Forschung

Die Forscher hielten für ihre Studie 15 gesunde Teilnehmer entweder die ganze Nacht wach oder erlaubten ihnen, in Ruhe zu schlafen. Am nächsten Morgen ermittelten sie, wie müde die Probanden sich fühlten, wie gut ihre visuelle Aufmerksamkeit und ihr Gedächtnis funktionierten.

Die Teilnehmer mit Schlafmangel wiesen höhere Dopaminwerte in zwei Gehirnteilen auf: im Striatum, einem Teil des Großhirns, dem die Motivation zugeordnet wird, sowie im Thalamus, dem größten Teil des Zwischenhirns. Der Thalamus ist für die Aufmerksamkeit zuständig. Gleichzeitig entdeckten die Forscher, dass niedrige Dopaminwerte mit Ermattungsgefühlen zusammenhängen und die Fähigkeit beeinträchtigen, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.

Ein körpereigener Muntermacher

Ganglion

Die Rezeptoren im Ganglion sind in beiden Systemen (SNS und PNS) sehr ähnlich und reagieren ebenfalls ziemlich gleich auf Drogen und Medikamente.
Ein Ganglion (Plural Ganglien) ist eine Anhäufung von Nervenzellkörpern im peripheren Nervensystem. Ganglien werden auch als Nervenknoten bezeichnet, da sie bei der Präparation als knotige Verdickungen auffallen. Eine Ansammlung von Zellkörpern im Zentralnervensystem bezeichnet man als Nucleus (Kern).

Verengte Nervenbahnen

Starker Stress,Angst oder Verlassenheitsgefühl bewirken,dass sich die Nervenbahnen im limbischen System verengen.ZumBeispiel kann es sein,dass Stressregulation nur eingeschränkt funktioniert.Die unzureichende Regulationsfähigkeit von zwischenmenschlichem Stresss kann zum Ausbruch psychischer Krankheiten führen.Psychischer Störungen,Depressionen,Schizophrenie oder schwere Persönlichkeitsstörungen nehmen in dieser Zeit ihren Anfang????????Dopamin ist nur eine Reaktion des Gehirns es ist das gleiche wie bei einem tropfenden Wasserhahn wenn man ihn dauerhaft reparieren will muss man vermutlich die Dichtung erneuern es nützt nichts ihn mit einem Lappen oder Korken zuzustopfen genauso verhält es sich mit den Neuroleptika sie bekämpfen nur die Reaktion (Dopamin) man muss aber die Ursache für die Reaktion bekämpfen die liegt wohl im limbischen System man müsste verhindern das sich die Nervenbahnen verengen.....Traumatische Beziehungserfahrungen brennen sich in das Gehirn.Woher hast du das Manon hast du dir das selber ausgedacht oder steht das irgendwo mit dem verengen der Nervenbahnen ich habe mittlerweile viel geleseen über Psychosen aber das war nirgends erwähnt?

Dienstag, 30. November 2010

ADS und Hochbegabung

Beides zusammen

Hochbegabung gemeinsam mit ADS

Ein hochbegabtes ADS-Kind ist meist doppelt schwierig - und auch doppelt schwierig zu erkennen, da beide "Probleme" sich gegenseitig überlagern, die Merkmale von Hochbegabung und ADS z. T. durchaus ähnlich sind. So kann über lange Zeit die Hochbegabung durch das ADS kompensiert werden ... und umgekehrt. (Siehe hierzu auch Merkmale).

Ist das Kind bereits in der Schule, wird eine mögliche Hochbegabung leicht ins Reich der Phantasie geschoben ... "hochbegabt bei den Leistungen/Noten ... ??? - Niemals!!!".

Merkmale der Hochbegabung, die ein Lehrer eventuell erkennen könnte, werden nicht gesehen, weil die negativen ADS-Merkmale - wie Unaufmerksamkeit und Konzentrationsmangel - die positiven Eigenschaften der Hochbegabung überdecken.

Oftmals werden die Kinder beim Schulpsychologen vorgestellt mit der Diagnose ADS. - Punkt! Basta!
Das ADS wird behandelt (Verhaltenstherapie, Ergotherapie, ggf. Medikamente) ... aber es ändert sich nichts an der eigentlichen Frust-Situation. Warum nicht?

Ganz einfach: Werden die negativen Verhaltensweisen des ADS durch Therapie "gelindert" und/oder durch die Gabe von Medikamenten, beispielsweise Ritalin, "neutralisiert", könnte das Kind aufmerksam und konzentriert sein - ist es aber nicht, weil jetzt wiederum die Merkmale der Hochbegabung offen dar liegen: das Kind ist im Unterricht weiter unaufmerksam und unkonzentriert, weil es sich jetzt langweilt.

Warum erkennt der Psychologe nicht Beides?

Ist er nicht ein ausgsprochener Fachmann für ADS und Hochbegabung, so kann er zwischen den oftmals feinsten Nuancen, die die typischen Merkmale aufweisen, nicht unterscheiden; oftmals wird bei ADS-Kindern auch gar nicht erst in diese Richtung gedacht ("Schubladendenken" - ADS heißt für viele leider immer noch "dumm und entwicklungsgestört").
Dieses Nichterkennen wiederum führt zu einer weiteren Abwärtsschraube. Das bereits angefressene, durch vielfaches Scheitern nicht sehr ausgeprägte Selbstbewusstsein des ADS-Kindes wird noch mehr in den Keller gezogen.

Welche Auswirkungen hat ADS auf hochbegabte Kinder?

Ein ADS (besonders wenn es ohne Hyperaktivität oder ausgeprägte Impulsivität einhergeht) kann über Jahre hinweg sehr gut durch Hochbegabung (oder auch konsequente Erziehung) kompensiert werden (im Umkehrschluß ist aber auch häufig eine Hochbegabung durch das ADS "übertüncht").

Intelligente und speziell hochbegabte Kinder und Jugendliche sind von den Auswirkungen des ADS oft leider noch sehr viel stärker betroffen, als andere Kinder.

Dank ihrer hohen Intelligenz können sie sich über längere Zeit anpassen und integrieren, sie können durchaus geeignete Strategien im Umgang mit der mangelnden Aufmerksamkeit, der Ablenkbarkeit oder Konzentrationsstörung entwickeln (das Diktat wird z. B.auswendig gelernt). So fallen sie natürlich den Lehrern und Lehrerinnen nicht weiter auf. Daher kommt ein ADS (und auch die Hochbegabung) oftmals erst in der 3. oder 4. Klasse (vielleicht sogar noch später) zu Tage.

Ausserdem lernen hochbegabte Kinder ja (häufig) spielend und sind mit monotonen und reizarmen Lernsituationen ("Büffeln") erst in höheren Klassen oder im Gymnasium konfrontiert.
Dann aber können sich die Konzentrationsstörungen rasch und deutlich bemerkbar machen und zu starken Selbstwertkrisen führen. Dann "rächt" sich, dass diese Kinder wegen ihrer hohen Intelligenz nie/selten Hausaufgaben machten und "richtig" lernen mussten (trifft natürlich nicht auf alle zu!)

Weiterhin muß man bedenken, dass intelligente und hochbegabte Kinder die Lernstörungen und kognitiven Schwierigkeiten viel bewusster wahrnehmen, als weniger intelligente ADS-Kinder.

Sie schämen sich (stärker), machen sich nicht selten schwerste Selbstvorwürfe, setzen sich zusehends selbst unter Druck und können häufig große Ängste vor Prüfungssituationen entwickeln.

Da sie nur unter Druck lernen können (etwa auf "Befehl" der Eltern, auf der morgendlichen Bahn- oder Busfahrt zur Schule), stehen sie zunehmend unter Stress.
Es gibt leider viele Fälle von (unerkannten/unbehandelten) hochbegabten ADS-Kindern, bei denen das Scheitern, die Prüfungsängste und die starke Scham zu Suizidversuchen, psychischen Dekompensationen mit Einweisung in psychiatrische Kliniken oder zur Entwicklung von phobischen Angststörungen führten (siehe Langzeitfolgen).
Die ganze Problematik wird leider noch allzu häufig verkannt

Verschiedene Denkweisen

Eine andere Sicht

Es gibt sehr interessante Denkansätze, die davon ausgehen, dass die meisten kreativ Hochbegabten und auch viele ADSler anders denken - nämlich hauptsächlich visuell.

Visuell denkende Menschen erleben ihre gesamte Welt anders - sie denken vornehmlich mit der rechten Hirnhemisphäre, d. h., sie stellen sich alles was sie hören, lesen und schreiben (unbewusst) dreimimensional vor (natürlich wird auch die andere Hirnhälfte zum Denken eingesetzt, aber der Mensch neigt dazu, sich zu spezialisieren ...)
Bei allen Denkprozessen läuft vor ihrem inneren Auge blitzartig ein Film ab. Man kann sich dies vorstellen wie ein Hologramm - alle Gedanken überlagern sich gegenseitig.




Man weiß, dass es verschiedene Lerntypen gibt:

Auditorisch sequentieller Lerntyp
Hier geschieht die Begriffsbildung mittels der Laute der Wörter. Dieses verbale Denken folgt der Struktur der gesprochenen Sprache. Denkt man verbal, werden Wörter zu Sätzen aneinandergereiht. Dieses Denken vollzieht sich in etwa in Sprechgeschwindigkeit, ca. 150 - 200 Wörter pro Minute.


Visuell räumlicher Lerntyp
Hierbei werden während des Denkprozesses immer weitere Begriffe hinzugefügt - der Mensch denkt nonverbal. Dies läuft so schnell ab, dass man es nicht bemerkt, es geschieht unbewusst. Das nonverbale Denken ist womöglich tausendmal schneller als verbales Denken.

Die folgende Gegenüberstellung macht deutlich, was die beiden Lerntypen im Wesentlichen unterscheidet:

Auditorisch sequentieller Lerntyp
Visuell räumlicher
Lerntyp
Lernt Schritt für Schritt Lernt als Ganzes
Lernt aus Erfahrung, Fehlern Lernt durch Konzepte
Verarbeitet übers Hören Verarbeitet übers Sehen
Sieht die Details Sieht das Gesamte, ohne Details
Befolgt mündliche Erklärungen Befolgt schriftliche Erklärungen
Zieht Erklärungen als Text vor Zieht Skizzen vor
Gutes Kurzzeitgedächtnis Gutes Langzeitgedächtnis
Lernt durch Zuhören Lernt durch lesen/schreiben/tun
Gute Handschrift Schlechte Handschrift
Kann sich gut organisieren Organisiert sich nach eigenen Methoden
Lernt erst das Einfache, dann das Schwierige Lernt das Schwierige, versagt beim Einfachen
Lernt nach vorgegebenen Modellen Erstellt sich eigene Modelle
Kann Lösungswege leicht aufzeigen Kommt intuitiv zur Lösung
Braucht Wiederholungen des Lehrstoffes Wird ausgeschaltet durch Wiederholungen
Gut in zeitlich beschränkten Tests Arbeitet besser ohne zeitliche Beschränkung
Ist zufrieden mit einer Antwort Fragt weiter
Lernt ohne Ansehen der Person Emotional stark abhängig vom Lehrer
Entwickelt sich regelmässig Entwickelt sich asynchron
Gleichmässige Leistungen
Schwankende Leistungen
Akademisch talentiert Kreativ, technologisch oder emotional begabt
Früher reif Später reif
Erledigt eine Aufgabe nach der anderen
Macht mehrere Dinge gleichzeitig
Geht ernsthaft an Probleme heran Geht spielerisch an Probleme heran
Verarbeitet Informationen sequentiell Verarbeitet Informationen holistisch
Lernt Fremdsprachen durch aktives lernen Lernt Fremdsprachen durch Immersion
Kann leicht auswendig lernen Muss Konzepte erkennen
Denkt konvergent (einheitlich, übereinstimmend)
Denkt divergent (auseinanderstrebend, abweichend)

Wenn wir nun voraus setzen würden, dass das visuelle Denken auf alle kreativ Hochbegabten zutrifft, liegt es konsequenterweise immer dann vor, wenn das Kind gleichzeitig ADS hat. Und hier liegt meines Erachtens ein ganz wichtiger Punkt im Lern-, aber auch im Lehrverhalten.

Unsere Schulen sind auf lineares, sequentielles Lehren ausgerichtet - genau hier müsste ein generelles Umdenken einsetzen.
Man müsste begreifen, dass es Kinder gibt, die "anders" lernen, da sie "anders" begreifen, verstehen, denken ...

Das linear denkende Kind (auditiv sequentieller Lernstil) erlernt durch Auswendig lernen bzw. durch Weiterführung des erlernten Wissens (1+1+1=3).

Das visuell denkende Kind (visuell räumlicher Lerntyp) erlernt wesentlich einfacher durch Vorstellung (auf dem Tisch liegen 1 roter Apfel + 1 grüner Apfel + 1 gelber Apfel = 3 Äpfel).

Ebenso verhält es sich mit dem Schreiben(lernen). Das visuell denkende Kind tut sich wesentlich leichter, wenn es die Wörter visualisieren kann (vorstellen; im Sinne von "die Sache konkret vor sich sehen").
Hierzu ein Beispiel:
Das Kind soll das Wort "Motte" schreiben. Es "sieht" vor seinem inneren Auge bei diesem Wort einen Falter, der durchs Zimmer fliegt, oder an der Wand sitzt, oder die Lampe umkreist - aber es sieht nicht die Buchstaben, die aneinander zu reihen sind (weil die Buchstaben "abstrakt" sind).
Wenn man diesem Kind nun die beiden Silben "Mot" und "te" verschiedenfarbig aufschreibt - also Mot te (vielleicht einen kleinen Falter dazumalt), so wird das Kind beim nächsten Mal, wenn es Motte schreiben soll, die beiden farbigen Silben mit dem Falter assoziieren ... und das Wort richtig schreiben.

Gerade Kinder mit Legasthenie können von dieser Methode profitieren. Nicht ständiges Wiederholen des selben Wortes, sondern "Begreifen" und "Assoziieren" des Wortes führen hier oftmals zum Erfolg.



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Jeffrey Freed, ein amerikanischer Kindertherapeut, der zunächst mit hochbegabten und im weiteren Verlauf mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern gearbeitet hat, beschreibt in seinem Buch "Right-Brained Children in a Left-Brained World" die vornehmlich visuelle Denkweise dieser Kinder. Er gibt in diesem Buch viele praktische Hilfestellungen zum Lernen - aber auch zum Lehren. (Das Buch heißt in der deutschen Übersetzung "Zappelphilipp und Störenfrieda lernen anders" - ich finde den Titel sehr unglücklich, da es sich eben nicht nur um hyperaktive oder impulsive ADS-Kinder handelt, sondern gezielt die Probleme der mangelnden Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit behandelt unter Sicht einer anderen, visuellen Denkweise).

Freed hat spezielle Übungsprogramme entwickelt, mit deren Hilfe Eltern ihren Kindern einen völlig neuen Zugang zur Welt des Lernens eröffnen können. Diese Übungen setzen bei den speziellen Stärken aufmerksamkeitsgestörter Kinder an. Sie sind leicht anwendbar, erfordern wenig Zeitaufwand und können den Kindern ein ganz neues Selbstbewußtsein vermitteln.