Zum einen möchte ich mit diesem Blog Stigma und Vorurteile gegenüber meiner Krankheit abbauen zum anderen schreibe ich um anderen zu helfen,die vielleicht noch am Anfang solch einer Krankheit stehen,informationen darüber zu bekommen.Aber auch um mit Brainstorming,neue Erkentnisse für mich zu gewinnen,oder vieleicht durch Feedback von anderen Betroffenen neues zu erfahren,freue mich über jeden konstruktiven Kommentar.

Sonntag, 12. September 2010

Zusammenhang zwischen ADS und Psychose

2. Zitat:
Gibt es einen Zusammenhang von ADHS und Psychosen ?
Dies ist das heikelste Thema überhaupt. Sowas darf man noch nicht einmal denken, geschweige denn laut aussprechen. In den 70er und 80er Jahren gab es einen Schizophrenie-Experten, der eine ADD-Psychosis beschrieben hat (Belak). Hierzu gibt es faszinierende Artikel von ihm, die aber irgendwie von der gesammten Fachwelt nicht zu Kenntnis genommen werden. Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis sind ja auch wieder nur ein Spektum von Erkrankungen. Dabei mag es eine klassische Psychose im Sinne der typischen Schizophrenie geben, aber durchaus eben auch eher eine Psychose aus dem ADHS-Spektrum... Nun hat man dies früher sogar mehr oder weniger unbewusst ausgenutzt, indem man zum Screening Patienten entweder typsiche Neuroleptika oder aber Stimulantien (Amphetamin) gegeben hat. Überraschend ist, dass ein grosser Teil der Patienten positiv auf die Stimulantien reagierte und die Psychose weniger wurde. Diesen Patienten hat man Imipramin und kein Neuroleptikum gegegeben. Dieser Amphetamin-Belastungstest war früher sehr verbreitet, ist aber heute völlig vergessen (übrigens auch bei manischen Psychosen wirksam).

Ich selber habe einige Patienten gehabt, die von unseren Uni-Experten in Studien als "schizophren" galten, die aber sicher keine Schizophrenie sondern eine ADHS-Konstitution hatten. Ich schätze den Anteil auf ca 5-30 Prozent aller "schizophrenen Psychosen", wenn man besonders die sog. "therapieresistenten" bzw. Problemfälle sich anschaut eben eher die höhere Prozentzahl.

Dies heisst aber nicht (zwangsläufig), dass man daraus sofort Rückschlüsse über die einzuleitende Therapie machen muss oder darf.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Meine Idee zur ADHS-Psychose ist das Stress bei ADHS-Betroffnen zu Verfolgungswahn, also Paranoia führt. Das hat denke ich zwei Ursachen. Psychischer Stress, der mit Stimmungsschwankungen und Depressionen beginnt. Und natürlich die Außenseiterstellung des ADHSlers. Die Reizoffenheit im Sinne von einer leichten Ablenkbarkeit durch das ADHS führt zu sog. Beziehungswahn. Das ist ganz unromantsich die Vorstellung dass nicht zusammenpassende Informationen in eine persönliche Wahnwelt eingebaut werden. Bei mir war dass der Fall. Ich liebe als Mann, Männer. Und ich war damals 18 oder 19. Damals gab es viele rechtsextreme Übergriffe auf Asylantenheime in Ostdeutschland. Nach wie vor bin ich sehr empfindlich wenn mir Gruppen von sehr konservativen Menschen begegnen. Ich habe dann immer noch Gedanken an Flucht. Im klassischen Konzerten bin ich sehr angespannt weil bei uns sehr konservative Menschen ins Konzert gehen. Das ist so als Rest geblieben. Die Vorsichtigkeit ist geringer geworden weil ich nicht mehr alles um mich herum mitbekomme. Früher hätte ich wunderbar für den Geheimdienst arbeiten können.Das ist durch die Einnahme von Stratterra besser geworden. Das ist wirklich an der Stelle wirklich dumm das es damals gar keine Hilfe nicht einmal Wissen über ADHS bei Erwachsenen gab. Heute mit 40, nach etwa 21 Jahren fühle ich mich erst halbwegs geistig gesund.
Das ist Übel vor allem bei der vielen Hetze die von irgendwelchen ADHS-Kritikern gemacht wird. Die haben keine Ahnung was das für Folgen hat wenn ADHS unbehandelt bleibt.