Zum einen möchte ich mit diesem Blog Stigma und Vorurteile gegenüber meiner Krankheit abbauen zum anderen schreibe ich um anderen zu helfen,die vielleicht noch am Anfang solch einer Krankheit stehen,informationen darüber zu bekommen.Aber auch um mit Brainstorming,neue Erkentnisse für mich zu gewinnen,oder vieleicht durch Feedback von anderen Betroffenen neues zu erfahren,freue mich über jeden konstruktiven Kommentar.

Freitag, 9. Juli 2010

Einmal "schizo" – immer "schizo"?

Die Schizophrenie ist eine sehr vielseitige Krankheit. Sie kann leicht verlaufen oder schwer, sie kann akut und traumatisch oder schleichend und für Andere kaum wahrnehmbar sein. Viele Menschen haben nur einmal in ihrem Leben einen schizophrenen Schub. Etwa ein Viertel der Betroffenen kann vollständig geheilt werden. Ein weiteres Viertel, so belegen Studien, erleiden nur wenige oder leichte Rückfälle. Manche Patienten verzeichnen einen sogenannten episodischen Verlauf. Das heißt, weitere schizophrene Schübe kommen wieder, doch Abstände und Häufigkeit der Schübe sind unterschiedlich. Bei etwa einem Drittel der Kranken wird die Schizophrenie chronisch. Diese Patienten müssen im schlimmsten Fall mit lebenslanger Invalidität rechnen. Doch wie bei vielen anderen Krankheiten gilt auch hier: je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto günstiger verläuft die Prognose.
Am wichtigsten ist es, den Patienten aus der akuten Phase der Schizophrenie herauszuholen. Dabei müssen die behandelnden Ärzte sehr sensibel mit ihren Patienten umgehen, denn diese müssen spüren, dass sie nicht bedroht werden, sondern dass ihnen geholfen wird. In der Regel klingt die akute Phase innerhalb von vier Wochen bei zwei Drittel der Patienten ab, ein Drittel braucht länger. Diese akute Phase im Wahn nennen Mediziner Plussymptomatik. Danach durchlaufen die Patienten meist die viel länger anhaltende Minussymptomatik, die auch postpsychotische Depression genannt wird. "Ganz bildhaft gesprochen heißt das", so Dr. Joseph Bäuml, leitender Oberarzt am Münchener Klinikum Rechts der Isar für Psychiatrie, "der Raubbau, den der Körper… an den Kräften des Gehirns treibt während der akuten Psychose, fordert hinterher seinen Tribut in Form von einer Ausgebranntheit, einer Ideenlosigkeit, einer Unsicherheit, einer Ängstlichkeit, die lange, lange Zeit anhält". In dieser Zeit, die oft ein ganzes Jahr dauert, müssen die Patienten lernen, die Krankheit zu verstehen, damit sie erste Symptome erkennen und dann handeln können.

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