Zum einen möchte ich mit diesem Blog Stigma und Vorurteile gegenüber meiner Krankheit abbauen zum anderen schreibe ich um anderen zu helfen,die vielleicht noch am Anfang solch einer Krankheit stehen,informationen darüber zu bekommen.Aber auch um mit Brainstorming,neue Erkentnisse für mich zu gewinnen,oder vieleicht durch Feedback von anderen Betroffenen neues zu erfahren,freue mich über jeden konstruktiven Kommentar.

Freitag, 8. April 2011

Selbstschutzmaßnahmen

www.psychotiker.de (Eine wirklich sehr informative und interessante Seite kann ich nur weiterempfehlen)
Wenn Sie in eine existenzielle Krise geraten und dabei psychotisch werden, ist es hilfreich, in gewohnter Umgebung zu sein mit Menschen, die Ihnen vertraut sind, ohne allzu viel zu wollen.

Es kann hilfreich sein, gewohnte Aktivitäten beizubehalten. Bei depressiven Tendenzen sollten Sie sich für jede kleinste Kleinigkeit, die Sie noch schaffen, loben und belohnen. Vermeiden Sie fremde Maßstäbe, suchen Sie ihre eigenen. Neigen Sie eher zu Manien, versuchen Sie herauszufinden, wie Ungewöhnliches auch im Alltag zu integrieren ist. Immer gilt: Sie müssen ihre eigenen Maßstäbe finden.

Schön ist es, wenn Sie eine neutrale (therapeutische) Person haben, auf deren Beziehungs- und Tragfähigkeit sie sich verlassen können und deren Urteil sie trauen.

Wenn Sie Medikamente brauchen und nehmen wollen, bestehen Sie auf einer sorgfältigen Auswahl und Abstimmung, auch wenn es möglicherweise mehrere Versuche braucht, bis das für Sie passende Medikament und seine optimale Dosierung gefunden ist. Achten sie auf Nebenwirkungen und besprechen Sie alle Reaktionen ihres Körpers mit Ihrem Arzt. Er sollte Ihnen zuhören, auch wenn es lange dauert.

Lassen Sie sich nicht einreden, Ihre Krise sei nur körperlich bedingt, die Psychose nur eine Transmitterstörung. Transmitter sind ein Zwischenglied im komplexen Zusammenhang von Körper, Seele und Geist. Verlangen Sie auch ein Nachdenken über die Hintergründe des aktuellen Konflikts.

Wenn Sie an einer Psychoedukation teilnehmen, hören Sie gut zu: Sie werden entdecken, dass auch das Wissen der Psychiater relativ begrenzt ist. Die wirklichen Antworten lassen sich nicht per Edukation, sondern nur im Dialog finden.

Achten Sie auf die für Sie persönlich wichtigen Frühsignale, lassen Sie sich aber nicht dazu verführen, ständig alarmbereit alles zu hinterfragen und sich zu beobachten. Das verwirrt nur und kann das schönste Leben vermiesen. Suchen Sie Gruppen auf, um gemeinsam auf sich aufzupassen; das macht mehr Spaß. Oder kommen Sie mal ins Psychoseseminar.

Achten Sie auf Ihre Grundbedürfnisse, auf gesundes Essen und Trinken, auf regelmäßigen Schlaf, auf frische Luft.

Versuchen Sie einen Aktivitätsgrad zu finden, der für Sie richtig ist, nicht zu viel und nicht zu wenig. Abwechslung, aber nicht Verwirrung, Beständigkeit, aber nicht Monotonie. Was für jeden ungesund ist, z.B. Schichtarbeit, ist für Sie besonders belastend.

Achten Sie auch bei Kontakten und Beziehungen auf Ihre ganz persönlichen Maßstäbe und Bedürfnisse: Wenige gute Freunde sind besser als viele schlechte. Manchmal kann auch Rückzug schützen; aber ein wenig Austausch braucht wohl jeder. Auch entferntere aber zuverlässige Kontakte können einen halten.
Sie sind ein Mensch mit Bedürfnissen wie jeder andere. Ihr Leben wird Krisen bringen, die nicht zu vermeiden sind. Achten Sie auf sich, seien Sie sich selbst ein Freund, das haben viele Normalos verlernt. Machen Sie sich zum Maßstab, nicht die Psychose.


--------------------------------------------------------------------------------

Quelle bzw. verwendete Texte:

Informationen bei www.medizinfo.de (Pschyrembel)
Psychisch Kranke und Gefahren im Bild der Öffentlichkeit, Prof. Dr. Michael Eink
Es ist normal, verschieden zu sein. Verständnis und Behandlung von Psychosen aus der Sicht von Erfahrenen und Experten, Arbeitsgemeinschaft der Psychoseseminare

Keine Kommentare: