Zum einen möchte ich mit diesem Blog Stigma und Vorurteile gegenüber meiner Krankheit abbauen zum anderen schreibe ich um anderen zu helfen,die vielleicht noch am Anfang solch einer Krankheit stehen,informationen darüber zu bekommen.Aber auch um mit Brainstorming,neue Erkentnisse für mich zu gewinnen,oder vieleicht durch Feedback von anderen Betroffenen neues zu erfahren,freue mich über jeden konstruktiven Kommentar.

Freitag, 9. Juli 2010

Wie die Schizophrenie entsteht

Warum ein Mensch schizophren wird, wissen die Forscher bis heute nicht. Nur soviel: es handelt sich wohl um eine gestörte Kommunikation der Gehirnzellen. Der Botenstoff Dopamin – der eine Vorstufe des Adrenalins ist – ist im Gehirn im Übermaß vorhanden. Über Jahre balanciert der Körper dieses Ungleichgewicht aus. Irgendwann kann er aber diese Arbeit nicht mehr bewältigen – dann bricht der Dopamin-Stoffwechsel zusammen. Das ist der Zeitpunkt, wenn die Psychose „nach außen“ tritt. Deshalb muss der Kranke bzw. sein Arzt alles tun, um den Überschuss an Dopamin zu regulieren. Im Klartext heißt das: kein Stress und keine Überreizungen; das sollte der Patient mittels psychotherapeutischen Methoden lernen. Außerdem muss der Dopaminhaushalt im Gleichgewicht bleibt. Leider geht das nur mit starken Medikamenten, den sogenannten Neuroleptika.

Heute nimmt man auch an, dass das Gehirn eine gewisse Vulnerabilität (Erkrankungsbereitschaft) haben muss. Dafür sind verschieden Faktoren verantwortlich, z. B. die genetische Veranlagung. Leidet ein Angehöriger an Schizophrenie, steigt das Risiko, ebenfalls die Krankheit zu bekommen. Außerdem spielt die Reifung des Gehirns während der Schwangerschaft sowie Sauerstoffmangel während der Geburt eine Rolle. Schließlich gilt Stress in der frühen Kindheit als weiterer Faktor. Zusammengefasst bedeutet das: Stress in Form von genetischen, körperlichen und umweltbedingten Faktoren scheint eine Neigung zur Schizophrenie zu bewirken. Deshalb halten es Forscher auch nicht für Zufall, dass die Krankheit überwiegend dann ausbricht, wenn das Gehirn am meisten leisten muss, nämlich an der Grenze von Jugend zum Erwachsenwerden.

7 Kommentare:

Ina hat gesagt…

Ich bin sehr froh, diesen Blog gefunden zu haben. Ich habe seit 15 Jahren Schizophrenie und mich schon sehr viel damit beschäftigt. Und doch merke ich, dass ich immer wieder neue Erkenntnisse entdecke - wie in diesem Blog.
DANKE!!!!

Peter Pan im Wunderland hat gesagt…

Hallo Ina da du schon länger an der Krankheit leidest,wie ich,und du dich sehr viel damit beschäftigst,würde mich interessieren welchen neuen Erkentnisse du gewonnen hast.

Gruss Peter

Ina hat gesagt…

Peter, spontan fällt mir zu Deiner Frage ein, was meine neuen Erkenntnisse betrifft, dass ich - als ich in Deinem Blog hier las - ein totales AHA-Erlebnis hatte bei dem Post, wo Du schreibst, welche bekannten Persönlichkeiten diese Krankheit haben.
Leider kann ich zurzeit nicht zu viel nachdenken - sonst kommt die gerade überstandene Psychose wieder - aber ich würde gerne später, wenn es mir wieder besser geht, mal da ausführlicher mit Dir drüber diskutieren. Denn ich habe gerade bei meinem letzten Klinikaufenthalt einige neue Erkenntnisse über mich auch im Zusammenhang mit Schizophrenie gewonnen.
Deinen Blog hier habe ich noch nicht vollständig durchgelesen, teilweise konnte ich ihn nur überfliegen, aber es kommen auch wieder besser Zeiten, wo ich mich besser konzentrieren kann und dann freue ich mich darauf, all das zu erfahren, was Du zusammengetragen hast.
Liebe Grüße Ina

Peter Pan im Wunderland hat gesagt…

Hoffe dir geht es bald wieder besser ich denke das du nach deiner langen Erfahrung mit der Krankheit am besten weist was du dir wann zumuten kannst.Wichtig ist glaube ich ziemlich viel über sich und die Krankheit in Erfahrung zu bringen und möglichst offen damit umzugehen was natürlich schwierig ist.

Peter Pan im Wunderland hat gesagt…

Jetzt wäre natürlich interessant bei welcher bekannten Persönlichkeit du ein Aha Erlebniss hattest....

Peter Pan im Wunderland hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Ina hat gesagt…

Sinéad O’Connor - da war ich baff!!! Hab auch gerade ein bisschen gegoogelt und Interessantes über sie gelesen. Wie macht sie das nur - so krank und so ne Power????

Und zum Zu-viel-Zumuten: ich habs die letzten Tage wieder übertrieben. Aber heute hab ich es geschafft, mich auf eine Sache zu konzentrieren und nicht auf 1000 Dinge gleichzeitig. Und ich merke, da geht es mir besser.

Danke fürs Mitfühlen!!!!