In diesem Punkt hat Kreativität eine unangenehme Nähe zur Schizophrenie. Sowohl Schizophrene als auch Kreative haben, wie es scheint, die Neigung, alle Reize, die in ihr Gehirn eintreffen, unsortiert als gleichwertig wahrzunehmen. Risiken und Nebenwirkungen eingeschlossen: Die Gefahr ist, in der Reizflut unterzugehen, mit Denkstörungen und Halluzinationen, den beiden Kardinalsymptomen der Schizophrenie. Den Kreativen gelingt es dagegen, das Chaos zu nutzen.
Genie und Wahnsinn als nahe Verwandte?
Das legt eine Studie des Isländers Jon Karlsson nahe. Karlsson suchte unter den Top-Leuten seines Landes nach einem Zusammenhang zwischen Psychoserisiko und Fachgebiet. Resultat: Geisteswissenschaftler sind genetisch unbelastet. In ihren Familien kommen Psychosen nicht häufiger vor als im gesellschaftlichen Mittel. Anders sieht das bei den Mathematikern aus: Zwei bis drei Mal so viele Psychosen wie erwartet plagen ihre Familien. Ein berühmter Beleg der Statistik ist John Nash. Der Mathematiker und Nobelpreisträger erkrankte an Schizophrenie. Jahrzehntelang war er aus der Öffentlichkeit verschwunden, heute kann er mit der Krankheit umgehen und lehrt wieder an der Universität. Ein bisschen Wahnsinn kann dem Genie auf die Sprünge helfen. Aber zu viel davon sollte es nicht sein.
Gefunden hier http://www.welt.de/wissenschaft/article2556630/Das-Geheimnis-der-Genies.html
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